Legende
Die Legende, wie Cyphotilapia frontosa zum Herrscher im Tanganjikasee wurde
Es lebten einst zwei mächtige Cichlidenarten im Tanganjikasee. Boulengerochromis microlepis und Cyphotilapia frontosa. Die beiden stritten sich ständig darum, wer von ihnen der ultimative Tanganjikacichlide sei. Boulengerochromis war viel grösser, doch der Frontosa gewann die meisten hart ausgetragenen Kämpfe.
Eines Tages sagte der Frontosa: "Ich bin es leid, die ganze Zeit zu streiten. Lass uns die letzte grosse Schlacht schlagen - wer von uns diese alles entscheidende Schlacht gewinnt, der soll der rechtmässige König im Tanganjikasee sein".
"Hmm", sagte darauf Boulengerochromis microlepis", lass uns ein Rennen machen, quer über den Tanganjikasee an dessen breitesten Stelle". Der Frontosa akzeptierte den Vorschlag und begann sich auf das Rennen vorzubereiten. Er wusste, das der Boulengerochromis viel schneller als er war und folglich musste er sein Köpfchen gebrauchen, um ihn dennoch zu besiegen.
Tags darauf wurde das Rennen gestartet. Der Boulengerochromis schoss mit enormer Geschwindigkeit ins offene Wasser des Tanganjikasees hinaus. Der Frontosa machte keine Anstalten selber los zu schwimmen und stand noch am selben Punkt wie zu Beginn des Rennens. Langsam drehte er sich ab, beobachtet von den vielen schaulustigen Cichliden, die vom Rennen zwischen den beiden Fischen gehört hatten.
Der Boulengerochromis microlepis, inzwischen in den Weiten des Sees schwimmend, hatte einen wichtigen Entscheid getroffen. Er erkannte, dass das offene Wasser sein idealer Lebensraum ist und entschloss sich, die blauen Weiten zu seinem Reich zu machen. Er überliess dem Frontosa als einzigem Herrscher die Uferzone. Seit diesem Moment kehrt Boulengerochromis microlepis, der Herrscher des offenen Wassers, nur noch einmal im Jahr ans Ufer zurück - um zu laichen.
Behandeln Sie Ihren Frontosa also stets gut, sonst müssen Sie befürchten, dass er eines Tages die Position des Meisters in Ihrem Haus erobert. Man hat schon davon gehört, dass Aquarianer auf diese Weise zu Untermietern in ihrem eigenen Haus wurden.
Sie haben allerdings nichts zu befürchten, solange Sie dafür sorgen, dass Ihr Frontosa stets genügend Platz, sauberes Wasser und gutes Futter hat. Aber ignorieren Sie diese drei Sachen nie - es könnte für Sie auf die Dauer ungesund sein . . .
Jonas Vannar
Diese nette, kleine Geschichte habe ich im Internet entdeckt und aus dem Englischen übersetzt.
Guido Pelli