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Wasser ist nicht gleich Wasser Verglichen
mit den Ansprüchen, die etwa Diskusfische (Symphysodon discus) an die
Beschaffenheit des Wasser stellen, Sind die Cyphotilapia-Arten mit viel
weniger Aufwand zufriedenzustellen. Während ähnlich weiches Wasser wie
das des Amazonas in Mitteleuropa praktisch nicht vorkommt, so ist doch
ein mittelhartes Wasser, dem Tanganjikasee entsprechendes, recht häufig
anzutreffen. Zudem reagieren Cyphotilapias auf ein paar Härtegrade mehr
oder weniger nicht sehr empfindlich. Viel wichtiger sind bei der Haltung
von Cyphotilapias die möglichst geringe Belastung durch Abbauprodukte,
die Klarheit, der pH-Wert des Wasser und dessen Temperatur. Das
bedeutet, das Wasser für Tanganjikasee-Cichliden muss grundsätzlich drei
Ansprüche erfüllen: Es muss klar sein, es muss alkalisch sein und es
darf maximal 27 Grad Celsius warm sein.
Klare Sache Aber
der Reihe nach. Wie man zu klarem Wasser kommt steht für die meisten
Aquarianer ausser Frage. Doch hier muss man aufpassen, dass man nicht
das Opfer eines Trugschlusses wird. Denn „klar“ bedeutet bekanntlich
nicht zwangsläufig „sauber“. Unser hausgemachtes Tanganjikasee-Wasser
muss indessen klar und
sauber sein. Cichliden mit den Ausmassen von erwachsenen Cyphotilapias
(30 cm und mehr) machen ganz schön viel „Mist“. Folglich brauchen wir
eine leistungsfähige Filterung. Ausführliche Details dazu gibt es unter Pflege/Filter.
Doch gilt es zu bedenken, dass auch die beste Filterung den
regelmässigen Wasserwechsel nicht ersetzen kann. Ich persönlich halte es
so: Einmal alle zwei Wochen wird bis zirka ein Drittel des Wassers
gewechselt. Damit werden Stoffe, die vom Filter nicht zurückgehalten
werden (Ammoniak, Nitrat und auch Kohlendioxid), zwar nicht eliminiert,
aber doch immer wieder verdünnt. Bei einem grossen, oder bei mehreren
Aquarien, verbraucht dieser Wechsel recht viel Wasser. Und Wasser ist je
länger je mehr ein teures Gut. Und vielerorts schlägt das Abwasser auch
noch einmal markant zu Buche (Abwassergebühr). Aus diesem Grunde mache
ich aus der Not eine Tugend. Ich sammle das Altwasser und stelle es
meiner Frau zum Giessen der Blumen und unseres kleinen Gemüsegartens zur
Verfügung. Im Gegensatz zu den Fischen, schätzen Pflanzen die darin
enthaltenen Stoffe, wie etwa das Nitrat, ausserordentlich und gedeihen
prächtig.
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Tests mit Farbreagenzien sind einfach in der Anwendung und effizient in der Wirkung.
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Kein saures Milieu Die
zweite Forderung, der alkalische pH-Wert, müsste eigentlich automatisch
erreicht werden. Ausschlaggebend ist dabei die Wasserhärte, die sich
bekanntlich um 12º DH Gesamthärte bewegen soll. Normalerweise ist bei
dieser Wasserhärte der Anteil an Karbonat hoch genug, um den pH-Wert in
den alkalischen Bereich zu puffern. Stimmt also die Wasserhärte, so
müsste unter normalen Bedingungen der pH-Wert im alkalischen Bereich
sein. Sollte das Wasser, das zur Verfügung steht eine zu geringe
Wasserhärte aufweisen, oder sollte der Karbonatgehalt zu niedrig sein,
wird man nicht umhinkommen, das Wasser aufzusalzen. Darüber wie dies
gemacht wird, gibt es genügend Literatur. Ein Tipp: Wenn man für die
Dekoration Kalkstein verwendet, ist der Puffer gegen einen zu niedrigen
pH-Wert im Aquarium bereits eingebaut. Obschon dies natürlich kein
Garant für einen genügend hohen pH-Wert ist, so verhindert dies doch,
dass der pH-Wert unter bestimmten Umständen in den Keller sinken kann.
Wertvolles Wissen zur Wasserchemie, ist dem Buch "Wasserkunde, für die
aquaristische Praxis" zu entnehmen. (Alfred Kernen Verlag Stuttgart). |
26 Grad Celsius sind für Tanganjika-Cichliden absolut ausreichend. Schon mit drei Grad mehr kann es lebensgefährlich werden.
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Zu viel Wärme bringt den Tod Am
einfachsten ist wohl die dritte Forderung einzuhalten – die Temperatur.
Dabei muss aber unbedingt darauf geachtet werden, dass die Temperatur
niemals über 28º Celsius ansteigt. Tanganjikacichliden ertragen keine
höheren Temperaturen. In erster Linie hängt diese Empfindlichkeit
gegenüber hoher Temperaturen mit der Sauerstoffsättigung des Wassers
zusammen. Will heissen, dass bei so warmem Wasser der Sauerstoffgehalt
drastisch abnimmt und die Fische letztlich ersticken. Einige Autoren
verlangen deshalb, dass Tanganjikabecken dauernd belüftet werden
sollten. Ich persönlich verzichte auf eine spezielle Durchlüftung (mit
Luftpumpe und Ausströmerstein) achte aber darauf, dass der Auslaufstrahl
meiner Filterpumpe (1500 l/h) gegen die Wasseroberfläche gerichtet ist
und so eine dauernde Oberflächenbewegung schafft. Es ist ja bekannt,
dass bei der klassischen Durchlüftung nicht etwa die Blasen des
Luftstroms den Sauerstoff ins Wasser bringen, sondern die dadurch
entstehende Wasserbewegung an der Oberfläche. Zudem sehe ich nicht ein,
weshalb man bei der Höchsttemperatur gleich ans Limit gehen soll. Das
Limit in meinen Becken liegt bei maximal 27º Celsius, wobei ich 26º
Celsius praktisch nie überschreite. Hierzu noch ein Tipp: Geben sie für
ihr Thermometer besser etwas mehr Geld aus, und kaufen sie sich ein
geeichtes Gerät. Ich hatte ein Billigthermometer, das über drei Grad
Celsius von der Wirklichkeit abgewichen ist – bei den Temperaturen am
oberen Limit kann das tödlich sein!
Die richtige Wärme zur richtigen Zeit Wie
ein Reglerheizstab eingestellt wird ist landläufig bekannt. Weniger
bekannt ist, dass man die einmal eingestellte Temperatur nicht über
Jahre auf dem gleichen Wert belassen sollte. Will heissen, dass man die
Wasserwärme im Verlaufe des Jahres zum Vorteil der Fische und des
Aquarianers variieren sollte. Das Wasser im Tanganjikasee ist
schliesslich auch nicht immer genau gleich warm. Es macht jahreszeitlich
bedingte (Regenzeit) Schwankungen in der Temperatur durch, obschon
diese im Tanganjikasee sehr gering sind. Es ist ein leichtes diese
Temperaturschwankungen im Aquarium zu simulieren. Aus solchem Tun
resultieren gleich zwei Vorteile – ein biologischer und ein
ökonomischer. |
Mein Tipp:
Veränderungen der Wasserwärme bringen insofern einen biologischen Gewinn, als dass Temperaturschwankungen bei vielen Fischen die Laichbereitschaft auslösen. Eine ansteigende Wassertemperatur kann also so etwas wie der Startschuss für das Brutgeschäft sein. Der ökonomische Profit zeitigt sich erst, wenn wir die Temperaturveränderungen mit Köpfchen handhaben. Das heisst, wir stellen die tieferen Temperaturen in den Wintermonaten, und die höheren Werte im Sommer ein. Ich meine damit, dass in der Winterzeit die Umgebungswärme um das Aquarium ohnehin kühler ist. Das bedeutet, dass die Aquarienheizung bloss einen Temperaturunterschied zwischen Raumtemperatur und Wassertemperatur von wenigen Graden ausgleichen muss (2º bis 3º Celsius). Würden wir im Winter eine Wassertemperatur von sagen wir 27º Grad Celsius wählen, müsste die Heizung bedeutend mehr arbeiten (Differenz 6º bis 7º Celsius). Bei einem grossen Aquarium macht das schon beträchtlich etwas aus. Wenn ein Heizstab mit sagen wir 300 Watt nur die halbe Leistung braucht, lässt sich dadurch ansehnlich viel Strom und Geld sparen. Wenn wir dann im Sommer die Wassertemperatur anheben, ist durch das (hoffentlich) warme Sommerwetter auch die Umgebungstemperatur um das Aquarium angestiegen, und die Aquarienheizung muss erneut nur wenige Grade ausgleichen. Im Gegenteil, in schlecht isolierten Altwohnungen ist man zuweilen froh, wenn das Aquarienwasser nicht gar gekühlt werden muss.
In meinem Cyphotilapiabecken nehme ich die Temperaturanpassungen wie geschildert vor, wobei ich 24º Celsius nie unterschreite und 26º nach Möglichkeit nie überschreite. Dabei achte ich darauf, dass sich die Temperatur nicht schlagartig verändert.
Das sind die Werte in meinem Tanganjikabecken
Die untenstehende Tabelle zeigt die Werte in meinem Tanganjikabecken. Wobei die Temperatur wie oben beschrieben jahreszeitlich schwankt.
Eine Tabelle mit den Durchschnittswerten, die für Tanganjikasee-Aquarien im allgemeinen gelten, sind unter Tanganjikasee/Wasserwerte zu finden. Dort sind auch die wissenschaftlichen Daten der Wasseranalyse im Tanganjikasee aufgeführt.
Was fliesst aus meinem Wasserhahn?
Auf diese Frage geben heute die meisten Wasserversoger eine Antwort im Internet. Für die Schweiz unter www.wasserqualitaet.ch und für Deutschland unter www.wasser.de. Für Österreich konnte ich leider keine entsprechende Seite finden, welche die einzelnen Wasserversorger des Landes auf einer einzigen Webseite zusammenfasst. Die Österreichischen Wasser-, beziehungsweise Stadtwerke, unterhalten oft eigene Internetseiten. Auf den oben genannten Seiten geben die Wasserversorger detailliert Auskunft über das von ihnen angelieferte Wasser.
Dabei rechnen die meisten Wasserwerke nicht wie wir Aquarianer mit Deutschen Härtegraden (°DH), sondern mit Französischen Härtegraden (°fH). Dies lässt sich jedoch leicht umrechnen, wenn man weiss, dass 1 °fH dem Wert von 0.56 °DH entspricht. Nebst der Wasserhärte sind je nach Wasserwerk weitere nützliche Angaben zu erfahren. So etwa Informationen über den Nitratgehalt und, noch viel wichtiger, ob das Wasser mit Chlor aufbereitet wird.