Beleuchtung









Sieht gut aus - doch leider für Frontosas zu hell.
Quecksilberdampflampen (HQL) sind für die Pflege
erwachsener Beulenköpfe nicht geeignet.


Es werde Licht - doch nicht zuviel

Man kann es überall nachlesen: Cyphotilapia frontosa und Cyphotilapia gibberosa leben in Tiefen bis zu 60 Metern – nur Jungtiere sind in geringeren Wassertiefen von acht bis zehn Metern anzutreffen. Frontosas sind damit bestimmt keine „Sonnenanbeter“. Denn bereits zehn Meter unter der Wasseroberfläche büsst das Licht deutlich an Intensität ein. Und dieser Trend setzt sich mit zunehmender Tiefe kontinuierlich fort, so dass in 60 Metern, wenn überhaupt, nur noch sehr schwaches Licht vorhanden ist. Aus diesem Umstand müssen wir Cyphotilapia-Aquarianer die Lehre ziehen, dass es Beulenköpfe auch im Aquarium nicht schätzen, wenn sie mit mehreren hundert Watt angestrahlt werden.

Schön zu schauen - doch ungeeignet

Beleuchtungsmittel wie etwa Halogen-Metalldampflampen (HQI) oder Quecksilberdampflampen (HQL) sind über Meerwasser- oder Pflanzenbecken sicherlich angebracht – über einem Cyphotilapia-Aquarium haben sie indessen nichts verloren. Diese schmerzliche Erfahrung musste ich am eigenen Leib machen. Seinerzeit, als Anfänger in der Cyphotilapiahaltung, baumelten über meinem neu eingerichteten Zwei-Meter-Becken zwei Quecksilberdampflampen (siehe Foto oben). Deren gleissendes Licht drang bis in die hinterste Ecke des Aquariums. Ich muss zugeben, dass mir die Lichtfarbe und die Intensität sehr gut gefiel. Leider wollten meine Blue Zaire's die Freude am wunderschönen Licht überhaupt nicht mit mir teilten. Anfänglich konnte ich gar nicht verstehen, weshalb sich meine Fische kaum zeigten, sich scheu den Steinaufbauten entlang drucksten und freie Schwimmflächen so gut wie nie nutzten. Die brauchen wohl eine längere Eingewöhnungszeit, sagte ich mir und wartete vorerst einmal ab. Doch auch nach Wochen blieben die Tiere ängstlich und zeigten sich nur während der Fütterung – aber auch da hastig fressend und von Unrast getrieben. Ein Gespräch mit einem erfahrenen Frontosa-Aquarianer brachte die Misere an den Tag. Zu helles Licht analysierte er nachdem ich ihm die "technischen Daten“ meines Aquariums vorgelegt hatte.


Licht von oben und von unten

Zu allem Ueberfluss hatte ich noch einen zweiten gravierenden Fehler gemacht – ich hatte fast weissen Quarzsand als Bodengrund verwendet. Siehe dazu auch Pflege/Einrichtung. Der helle Sand warf das starke Licht fast 1:1 zurück – die Frontosas wurden buchstäblich von oben und von unten ausgeleuchtet. Mit etwas feinem, schwarzem Basaltkies nahm ich in einer ersten Phase dem weissen Bodengrund seinen „Schrecken“, in dem ich den Basalt über die grössten freien Flächen streute. Und siehe da, die Gibberosas wagten sich, zögernd zwar, ihren Schwimmraum erstmals zu nutzen. Doch konnte ich deutlich spüren, dass sich die Fische noch immer nicht so ganz wohl fühlten. Als ich dann auch noch probeweise eine der Lampen ausschaltete, lebten die Tiere im dunkeln Teil des Beckens förmlich auf. Damit waren die Konsequenzen für mich klar – schweren Herzens demontierte ich mein teures HQL-Licht. Heute brennt von den beiden 58 Watt Leuchtstoffröhren (Silvania Aquastar 174-TS mit 10'000 K), die seither als Lichtquelle dienen, meistens nur die eine. Und meine Frontosas fühlen sich ganz offensichtlich pudelwohl.


Die falsche Röhre macht Fische zu Clowns

Wenn wir schon beim Licht aus Leuchtstoffröhren sind: Pflanzenlampen, wie etwa die altgediente Gro-Lux, geben die Farben unnatürlich wider. Diese Röhren haben ein speziell auf das Pflanzenwachstum abgestimmtes Farbspektrum mit sehr hohem Rotanteil. Daher kommt es zu eigentlichen Farbverfälschungen - die Hersteller solcher Lampen sprechen von "intensiviert die Farben der Fische". In Tat und Wahrheit macht es die Fische zu Clowns. Will man intensiv gefärbte Tiere ist der Weg über geeignetes Futter bestimmt erstrebenswerter. Das hält erst noch die Fische gesund.