Das Aquarium
Das klassische Goldfischglas ist für die Haltung
von Fischen überhaupt nicht geeignet -
schon gar nicht für Cyphotilapias.
Große Fische - große Aquarien
Eines muss im vornherein klar sein: Fische von den Ausmassen, wie sie Cyphotilapia frontosa oder Cyphotilapia gibberosa erreichen kann, brauchen entsprechend grosse Aquarien. Die meisten Autoren geben als unterste Grenze 400 Liter Wasser an. Ich will hier keine konkrete Minimalgrösse angeben. Nur soviel: In meinem Zwei-Meter-Aquarium (720 Liter) leben fünf Gibberosas, die alle zwischen 20 cm und gut 30 cm gross sind. Nicht, dass die Tiere darin sehr eingeengt leben müssten. Doch manchmal wünschte ich, das Becken wäre noch etwas grösser.
Letztlich muss also jeder und jedem verantwortungsvollen Aquarianerin und Aquarianer bewusst sein, dass C. frontosa und C. gibberosa bei guter Haltung und Fütterung relativ schnell wachsen. Deshalb sollte von Anfang an ein ausreichend geräumiges Aquarium zur Verfügung stehen. Und grosse Aquarien sind nun einmal nicht zu übersehen. Soll das Becken dereinst in einem Wohnraum stehen, gilt es einen geeigneten Standort zu finden.
Nicht jeder Standort ist geeignet
Bei der Wahl des Ortes, wo das Cyphotilapia-Aquarium plaziert werden soll, stehen zumindest drei wichtige Aspekte im Vordergrund: die Lichtverhältnisse, die Tragfähigkeit des Bodens und die Integration in den Raum, so dass das Aquarium gut einsehbar ist. Als erstes müssen die Einflüsse des Tageslichtes auf den künftigen Standort beobachtet werden. Bekanntlich sollte ein Aquarium nie direktem Sonnenlicht ausgesetzt sein, weil dies zu unschönem Algenwuchs führt. Also müssen die Lichtverhältnisse während des Ablaufes eines ganzen Tages beobachtet werden. Dabei darf man nicht vergessen, dass die Sonne in den Wintermonaten eine flachere Bahn zieht und dadurch Ecken ausleuchtet, die im Sommer stets im Schatten liegen. Lässt sich der Beckenstandort nicht das ganze Jahr über vor Sonneneinstrahlung schützen, kann man sich durch Ziehen von Gardinen, heruntergelassenen Rollos oder ähnlichem, behelfen. Jedenfalls sollte sich das Aquarium nicht im unmittelbaren Bereich eines Fensters befinden - der Aerger mit den Algen ist sonst programmiert.
Das Gewicht nicht unterschätzen
Grosse Aquarien sind ganz schöne Schwergewichte. Ich schätze, dass mein Stubenbecken (200x60x60) inklusive Unterbau, Wasser, Bodengrund, Steine und Eigengewicht gut und gerne eine Tonne wiegt. In ganz alten und ganz neuen Bauten kann ein solch hohes Gewicht, konzentriert auf nicht einmal zwei Quadratmeter, zu Problemen führen. In alten Gebäuden sind oft Holzkonstruktionen für die Böden verwendet worden. Hier muss sorgfältig abgeklärt werden, ob der Boden das zu erwartende Gewicht tragen kann und wo die Hauptlast aufliegen muss, um Schäden zu vermeiden. In neuen Gebäuden werden dagegen oft sogenannte schwimmende Böden eingebaut. Diese Art der Bodenkonstruktion ist nicht überall für so hohe Lasten ausgelegt. Rücksprache mit Architekten oder anderen Baufachleuten kann hier schnell einmal Klarheit schaffen.
Was unbedingt vermieden werden muss, sind Untergestelle, beispielsweise aus Eisen (Rohre, Vierkantrohre), die auf kleinen Füssen stehen. Dadurch liegt das ganze Gewicht auf nur wenigen Quadratzentimetern auf. Die dadurch entstehenden Drücke können verheerende Folgen haben. Welche Art von Untergestell auch immer zur Anwendung kommt: Die Auflagefläche muss möglichst gross sein, damit sich das Gewicht gleichmässig auf eine möglichst grosse Fläche verteilt. Bei unebenen Böden (Keramikplatten, älteres Parkett) sollte ein spezielles Fliess unterlegt werden, durch das der Druck gleichmässig ausgeglichen wird. Solches Fliess ist im Baumarkt oder bei Ihrem Schreiner erhältlich.
Auch der optische Eindruck zählt
Wie besser sich ein Aquarium in die vorhandene Wohnlandschaft integriert, um so reizvoller wirkt es auf Bewohner und Gäste. Geradezu ideal ist es, wenn sich ein Aquarium so aufstellen lässt, dass es beispielsweise von der Polstergruppe aus gut einsehbar ist. Dadurch hat man einen engen Kontakt zu den Fischen und lernt die Charakterzüge des einzelnen Individuums nach und nach kennen.